Lange geführt und trotzdem verloren

Nach dem überraschenden Punktgewinn gegen Herrsching, war der nächste starke Gegner zu Gast in der Lechsporthalle. Die Mädels aus Gefrees, aktueller Tabellenzweiter, hatten eine sehr weite Fahrt hinter sich (ca. 350km). Auch die Hausherrinnen hatten nicht ganz ideale Vorraussetzungen. Der Kader der Schongauerinnen war krankheits- und verletzungsbedingt etwas dezimiert.

In der ersten Viertelstunde zeigte sich, dass sich die Schongauer Mädels vor keinem Gegner zu verstecken brauchen – ganz im Gegenteil. Sie zeigten in der Abwehr eine starke Leistung, die Absprache funktionierte einwandfrei und im Angriff spielte man geduldig, sah die besser positionierte Mitspielerin und somit konnte man sich eine 12:5-Führung erarbeiten. Eine Auszeit des gegnerischen Trainers verhalf den Gefreeserinnen zumindest dazu, das Spiel ausgeglichener zu gestalten. Dennoch konnten die Gäste den Abstand nicht verkürzen. Zur Halbzeit stand ein 17:9 auf der Anzeigetafel, was die Zuschauer mit Applaus würdigten.

Nach der Pause ging es zunächst genauso weiter: Schönes Positionsspiel und eine stabile Abwehr, mit einer erneut überragenden Julia im Tor. All das trug dazu bei, dass der Abstand bis zwölf Minuten vor Schluss weiterhin acht Tore betrug (28:20). Bis dahin konnte die Einzelmanndeckung gegen Nina gut kompensiert werden. Was in den letzten Minuten passierte, ist schnell zusammengefasst: Man hatte, wie die gesamte zweite Hälfte, nicht nur Gefrees als Gegner, sondern auch die Schiedsrichter. Dazu stand die Abwehr nicht mehr so stabil, man ließ sich entmutigen und musste zudem lange in Unterzahl spielen. Zu den zwei-Minuten-Strafen kamen dann auch noch eine rote Karte für Trainer Florian Schweigart und zahlreiche Siebenmeter für die Gäste. Die Konsequenz daraus: Gefrees holte Tor um Tor auf und ging am Ende sogar mit 31:30 als Sieger von der Platte.

Die Mädels können trotzdem stolz auf sich sein. Sie haben einen teilweise wunderschönen Handball gespielt, einen absolut tollen Teamgeist gezeigt und die Zuschauer und Trainer damit total begeistert. Wir lernen auch aus dieser Niederlage, dass man sich trotz bestimmter Schiedsrichterentscheidungen auf das Spiel konzentrieren muss (wir Trainer nehmen uns da nicht aus) und man, trotz allen Gegebenheiten, eine acht-Tore-Führung nicht aus der Hand geben darf. Aber es hat auch gezeigt, zu was unsere Mannschaft in der Lage ist und wir zu Unrecht weit unten in der Tabelle stehen. Dieser Meinung war auch der gegnerische Trainer, er hätte ein Unentschieden als gerecht empfunden, da seine Mannschaft stark gekämpft hat und wir (durch die Unparteiischen) benachteiligt wurden. Jetzt geht es in die verdiente Weihnachtspause und wir werden nächstes Jahr da anknüpfen, wo wir aufgehört haben.

Nina Schweigart
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